Mittwoch, 29. Februar 2012

Auf nach Hause!

Wir sind gerade am Fertigpacken und freuen uns in ein paar Stunden wieder zu Hause zu sein. Das wars von uns und bis bald in der Schweiz!

Montag, 20. Februar 2012

Bambus-Züge und Spinnen

Diesmal melden wir uns aus Sihanoukville, dem Strandferien-Ort Kambodschas.
Von Siem Reap reisten wir per Bus nach Battambang, wo wir im nigelnagelneu eröffneten "Battambang Resort" logierten. Auch hier hatten wir einen Tipp von Tamara erhalten: das Resort gehört Tamaras gutem Freund Jan, einem Holländer, und dessen Frau Phari, Kambodschanerin und Chai's Schwester. Obwohl noch nicht alle Gärtner-Arbeiten vollständig erledigt waren, staunten wir nicht schlecht über die schöne Anlage, den grossen, angenehmen Pool und unser riesiges, modern eingerichtetes Zimmer! Wir gingen es während der vier Tage in Battambang auch dementsprechend locker an und verbrachten viel Zeit im und am Pool, um uns vom vielen Reisen zu erholen und unsere ein bisschen kranken Bäuche zu schonen. Natürlich liessen wir uns aber nichts desto trotz Battambangs Hauptattraktion nicht entgehen, den berühmten Bamboo Train. Auf einem nicht mehr benutzen Bahngleis fahren kleine Holzplattformen, angetrieben von einem Benzinmotor, und transportieren heute v.a. Touristen, früher aber alles von Personen auf dem Arbeitsweg bis zu Kühen. Wenn ein anderer Bamboo Train entgegen kommt, hebt der Fahrer seine Ladung, den Motor, die Holzplattform und die Räder einfach von der Schiene, um sie nach dem passierenden Zug wieder auf den Schienen zu platzieren! Wir besichtigten auch noch ein paar andere lokale Sehenswürdigkeiten - z.B. eine Höhle, aus der bei Dämmerung in einem langezogenen Schwarm über eine Million Fledermäuse fliegen, sowie ein paar weitere Tempel.
Nach vier gemütlichen Tagen ging es weiter nach Phnom Penh. Beinahe wären wir dabei wieder in Siem Reap gelandet, weil wir kurz vor Abfahrt im falschen Bus sassen...  Chai's Bruder, der im Battambang Resort arbeitet und unsere  Bustickets gekauft hatte, rettete uns dann aber gerade noch rechtzeitig! :)
In Phnom Penh wohnten wir in einem kleinen Guesthouse mitten im Zentrum. Wir genossen es sehr, unsere Entdeckungstouren durch die Stadt für einmal zu Fuss machen zu können, und nicht immer auf Tuktuks angewiesen zu sein (auch wenn das Überqueren der Strassen manchmal ziemlich viel Mut erforderte). Wir besichtigten den Royal Palace und die Silver Padoga (Tempel, dessen Boden mit Silberplatten ausgelegt ist), das Nationalmuseum, verschiedene Märkte, ein Kino mit kambodschanischem Film (zum Glück mit englischen Untertiteln) und dann auch die traurigen, von der Khmer Rouge-Zeit als Denkmäler übriggebliebenen Orte Toul Sleng und Choeung Ek. Toul Sleng, ein Folter/Genocide Museum, wo in einem ehemaligen Folter-Gefängnis der Khmer Rouge die unsäglichen Geschehnisse an diesem Ort aufgezeigt werden, und Choeung Ek, die sogenannten Killing Fields, wo die Khmer Rouge über 17'000 Menschen exekutiert und in Massengräbern begraben hatten. Obwohl die meisten Gräber exhumiert wurden, sieht man auf dem Gelände noch immer Zähne, Knochen und Kleider der Opfer verstreut,  die v.a. in der Regenzeit aus dem Boden zur Oberfläche aufsteigen. Der Besuch dieser Orte lässt einen nur erahnen, was die Khmer Rouge Zeit für die Menschen dieses Landes bedeutet hat...
An einem Abend haben wir uns noch mit Freunden (ursprünglich von Felix's Eltern), die zufälligerweise auch gerade in Phnom Penh waren, zum Abendessen getroffen. In einem Restaurant, das als Nonprofit-Organisation ehemaligen  Strassenkinder im Gastgewerbe Ausbildungsstellen bietet, haben wir zusammen kambodschanische Köstlichkeiten vertilgt - unter anderem auf Felix's ausdrücklichen Wunsch frittierte Taranteln...
Nach 6 Tagen Phnom Penh sind wir dann heute wieder per Bus nach Sihanoukville gereist. Der Bus musste ein paar Mal pro Stunde anhalten, um Wasser in die überkochende Batterie nachzufüllen. Aber wir sind trotzdem gut in Sihanoukville angekommen! Hier werden wir noch ein paar Tage das Meer geniessen, um dann nach Bangkok zurück zu reisen. In nicht mehr ganz 10 Tagen fliegen wir dann zurück nach Hause zum feinen Brot und richtigen Käse.
Falls dies unser letzter Blog dieser Reise war, bedanken wir uns für die Aufmerksamkeit und freuen uns, euch alle wieder zu sehen! Bis bald.

Fledermäuse - Viele!

Bambus-Zug - Nahverkehrsmittel

Bambus-Zug - Gegenverkehr

Lecker! - Fritierte Taranteln

Crunchy!

Königspalast - Phnom Penh

Skyline von Phnom Penh

Stupa in Choeung Ek

Donnerstag, 9. Februar 2012

Hellouuu Leidiiii, hellouuu Siiir, want Tuktuk?

Kambodscha ist prima! Aber zuerst nochmals zurück nach Australien...
Unseren letzten Nachmittag verbrachten wir mit Busfahren zum berühmten Bondi Beach und zurück. Obwohl uns der Strand nicht besonders beeindruckt hat (die Leute dort sind zwar ziemlich hip, aber es hat zu viele davon und die umliegenden Gebäude sind nicht gerade architektonische Meisterwerke...), war es ein netter Ausflug und wir können jetzt mitreden! :)
Am nächsten Tag folgte ein angenehmer 10.5-stündiger Flug von Sydney nach Bangkok in einer halbleeren Boeing-747. Wir können Thai Airway nur empfehlen!
In Bangkok angekommen hüpften wir in ein Taxi, das uns zielsicher (aber wie ein Henker) durch das Verkehrsgewimmel zu unserem Hostel fuhr. Dieses war ein Glückstreffer mit einer Besitzerin, die rund um die Uhr an der Rezeption stand - keine Ahnung wie sie das macht - und uns bei der Organisation unserer Reise nach Kambodscha sowie allen anderen Anliegen eine grosse Hilfe war. Natürlich stürzten wir uns auch noch ein bisschen ins Getümmel von Bangkok und wir fanden es so prima, dass wir die letzten 3 Tage vor unserem Rückflug noch dort verbringen werden.
Früh am nächsten Morgen ging es dann los Richtung Siem Reap in Kambodscha. Weil unsere Recherchen ergeben hatten, dass man bei "Pauschalreisen" von Bangkok nach Siem Reap unausweichlich abgezockt wird, wollten wir die einzelnen Reiseetappen selbst organisieren. Mit dem Taxi düsten wir zum Busbahnhof und von dort im bis auf 13°C runterklimatisierten Bus nach Aranyaprathet an der thailändisch-kambodschanischen Grenze. Dort ging der "hassle" richtig los: vom Busbahnhof nahmen wir ein TukTuk zur Grenze - dachten wir jedenfalls. Der Fahrer setzte uns zwar vor einem Gebäude ab, auf dem gross "Cambodia Visa" stand und wo wir sofort empfangen und angewiesen wurden, ein "Visa-Formular" auszufüllen... zum Glück wussten wir aber um die hohe Abzock-Wahrscheinlichkeit und nach genauerem Hinsehen fanden fanden wir den Weg zur richtigen Grenze. Beim "Cambodia Visa" Büro handelte es sich lediglich um ein inoffizielles Büro, das die Tuktuk-Fahrer für jeden angelieferten Tourist bezahlt und den Touristen Geld abnimmt für ein Formular, das überhaupt nicht benötigt wird... Nach etwa einer Stunde anstehen konnten wir dann aus Thailand ausreisen und an der kambodschanischen Grenze für das richtige und kostenlose Formular anstehen. Die Kosten für das Visum waren gross mit 20$ angeschrieben, doch bezahlen mussten wir 20US$ plus 100Baht - man gönnt sich ja sonst nichts als Grenzbeamter! Mit ausgestelltem Visum im Pass durften wir gleich nochmals ein halbes Stündchen anstehen, diesmal für die Passkontrolle. Und dann hatten wir es endlich geschafft und waren in Poipet in Kambodscha! Sofort stürzte sich ein netter Herr auf uns und scheuchte uns in einen "free shuttlebus", über den wir davor gelesen hatten, dass er einen zu einem nahegelegenen Busbahnhof bringt, von wo man sich selbst ein Taxi nach Siem Reap suchen könne. Allerdings brachte uns dieser Shuttlebus in ein Busdepot so weit ausserhalb der Stadt, dass an ein unabhängiges, nicht zur "free shuttlebus mafia" gehörendes Taxi nicht zu denken war. Glücklicherweise kam ein netter Holländer auf uns zu, der mit seiner kambodschanischen Frau in Siem Reap lebt, und mit uns ein Taxi teilen wollte. Seine Frau konnte in kambodschanisch auch einen angemessenen Taxi-Preis verhandeln. Nach 3 Stunden Taxifahrt waren wir dann endlich in unserem Hotel  in Siem Reap.
Am nächsten Morgen wurden wir um punkt 8 Uhr von Sin, einem Tempel-Führer, und Sey, Tuktuk-Fahrer, abgeholt, um unseren ersten Tag in den Tempeln von Angkor zu verbringen. Arrangiert hatte dies Chai, waschechter Kambodschaner und guter Freund von Felix's Kollegin Tamara. Die Tempel waren extrem eindrücklich, wenn auch teilweise sehr gut mit Touristen angefüllt.. in der darauf folgenden Woche verbrachten wir noch zwei weitere Tage in anderen Tempeln, immer mit Sey als kompetenten Fahrer. Da Chai auch als Guide arbeitet, konnten wir mit ihm eine Tour zu einem Dorf auf bis zu 8m hohen Stelzen machen, das in der "rainy season" im Wasser steht, aber im Moment in der Höhe über dem Tonle Sap See thront. Dort paddelten wir auch durch den Mangroven-Wald und assen gegrillten Fisch und Shrimpsuppe frisch aus dem See zu Mittag. Des Weiteren führte Chai uns auf eine Velo-Tour aufs Land durch viele Dörfer um Siem Reap. Wir durften in einem der Dörfer eine Familie besuchen und uns von der Dame des Hauses schröpfen lassen! Eine spannende Erfahrung und sehr aufwühlend, unter welchen Bedingungen viele Familien hier leben... zum Abschluss der Velotour verbrachten wir ein paar Stunden am West Baray-See, einem künstlichen See, an dem der Lieblings-Badeort der Einheimischen liegt. Neben den Touren machten wir auch immer wieder Abstecher ins Stadtzentrum von Siem Reap, wo wir ununterbrochen von Tuktuk-Fahrern und Textil-Verkäufern bestürmt wurden und leckeres kambodschanisches Essen ausprobieren konnten.
Ursina's Fuss hat das Gekraksel in den Tempeln und die Velotour überigens bestens verkraftet und er fühlt sich schon fast wieder an wie neu.
Morgen fahren wir dann weiter nach Battambang!

Ta Prohm - der aus dem Film

Apsaras

Bayon Tempel

Angkor Wat

frisch gefangen

Dorf auf Stelzen

Montag, 30. Januar 2012

Fehltritte und Höhenflüge

Es ist noch nicht lange her seit unserem letzten Blog, aber wir haben trotzdem einiges erlebt...
Kaum zurück an der Küste von unserem Abstecher nach Canberra hat Ursina es fertig gebracht, sich von einem Trottoir stürzend den Fuss zu verletzen. Dieser wurde nach 2 Tagen wundervoll blau und nach 4 hinkenden Tagen meinte der  konsultierte australische Doktor: "I wouldn't be surprised if it was broken." Heute beim Röntgen kam der Röntgentechniker dann nach vollendeter Arbeit zurück zu Ursina ins Zimmer und verkündete mit ernster Stimme: "I'll get the doctor to look at your images, you may have broken your foot. Don't go anywhere!" So war es dann auch, doch weil es sich bei der Fraktur lediglich um den 5. Mittelfussknochen handelt und es sich bestens darauf gehen lässt, ist keine besondere Ruhigstellung nötig - und die tollen Schmerzmittel kennen wir ja jetzt! So wird Ursina  morgen hinkenderweise nach Kambodscha fliegen.
Höhenflüge erlebten wir, als wir vor 3 Tagen nach 6500 gefahrenen Kilometern unser Spaceship abgeben und unser Zimmer mit Blick auf das Opernhaus von Sydney beziehen konnten. Der Besuch einer Vorstellung der "Zauberflöte" in ebendiesem Opernhaus war ebenfalls ein Höhepunkt. Sydney hat uns allgemein sehr gut gefallen und wir haben die paar Tage hier geniessen können.
Morgen geht es weiter nach Kambodscha.

Aussicht vom Opernhaus - Sydney

Ursinas Röntgenbild - siehe Pfeile

Fischli - Sydney Aquarium

 Dugong - Sydney Aquarium

Sydney Harbour Bridge

Montag, 23. Januar 2012

Das Leben in der Wildnis

Nach so langer Zeit mit Skywalker und seiner neuen Batterie kann man uns in der Zwischenzeit als begnadete Profi-Camper bezeichnen - unser Leben in der Wildnis hat uns deshalb auch so lange vom Blog-Schreiben abgehalten...
Nachdem wir unseren letzten Blog geschrieben hatten, lächelte uns wider Erwarten bei den 12 Aposteln die Sonne entgegen! Wir konnten die ganze Great Ocean Road trockenen Fusses und mit dramatischen Wolkenstimmungen geniessen und am Abend sogar auf dem gratis Campingplatz am Johanna Beach zwischen den Dünen ein leckeres Chili con Carne kochen. Am nächsten Tag machten wir uns auf zum berühmten Otway Treetop Walk, einem "Spazierweg" zwischen den Baumwipfeln auf bis zu 47m Höhe. Der Wald war wunderschön, der Weg ziemlich schwankend und natürlich regnete es fast ununterbrochen - was wir dem Wetter aber für einmal nicht übel nahmen, weil es sich bei diesem Wald immerhin um einen kalten REGENwald handelt und ein bisschen Regen dementsprechend konsequent war.
Den Abend verbrachten wir dann in einem Caravan Park in der Nähe von Cape Otway. Der Park war grossartig, weil in jedem Baum mindestens ein Koala am "pfuusen" war oder fröhlich Eukalyptusblätter in sich hineinstopfte.
Vom Cape Otway fuhren wir weiter zum Lake Elizabeth, wo wir für den folgenden Morgen eine Platypus-watching-Tour gebucht hatten. Da Platypusse (= Schnabeltiere) nur in der Dämmerung aktiv sind und ansonsten 20 Stunden am Tag "pfuusen", startete die Tour in aller Herrgottsfrühe um  5:30 Uhr. Wir pirschten mit einem Kayak über den spiegelglatten See und sahen dabei immer wieder Platypus-Schnäbel durchs Wasser pflügen. Leider sind diese lustigen Tiere extrem scheu und tauchten immer sofort ab, sobald sie uns bemerkten. Trotzdem war es eindrücklich, sie in freier Wildbahn zu beobachten.
Nun ging es weiter an die Küste östlich von Melbourne. Ein Zwischenstopp am berühmten Bells Beach bei Torquay durfte nicht fehlen, obwohl wir dort leider weder besonders eindrückliche Wellen noch besonders eindrückliche Surfer fanden.. die Autofähre brachte uns dann von Queenscliff zur Mornington Peninsula. Von dort fuhren wir zum Wilsons Promontory, einem wunderschönen Nationalpark, der den südlichsten Zipfel des australischen Festlandes bildet. Glücklicherweise war das Wetter dort auch sonnig und heiss, so dass wir wieder ein bisschen daran zu glauben begannen, dass ich Australien auch wirklich Sommer ist!
Von diesem Gedanken beflügelt verbrachten wir die nächste Nacht am 90 Mile  Beach auf einem weiteren gratis Campingplatz. Bei unserer Ankunft dort wollten wir unbedingt unsere Nachbarn kennenlernen, weshalb wir uns bei ihnen eine Schaufel ausborgten. Damit  dies Sinn machte, mussten wir Skywalker zuerst gründlich im Sand festfahren... :-)
Einen Tag später passierte dann noch das Undenkbare: weil es immernoch sonnig und heiss war, badeten wir bei Lakes Entrance im Meer und sonnten uns (ohne lange Hosen) am Strand!
Nun hatten wir genug Küste gesehen und machten uns auf den Weg in die Berge Victorias, mit Zwischenstopps in den hübschen Städtchen Bright und Beechworth. Ein paar dieser Berge sehen auch wirklich aus wie Berge und sind fast 2000m hoch! Das Skigebiet auf dem Mount Buffalo, den wir bewanderten, mussten wir allerdings ein bisschen auslachen, weil der längste Skilift nur 3 Masten besass.
Wieder zurück an der Küste hatte Ursina auch schon Geburi, was wir als Gelegenheit benützten, einen Hummer zu verputzen. Unser Höhepunkt dabei war eher die Zerlegung des Krustentiers als das Geschmackserlebnis, aber man soll ja alles mal probieren...
Aktuell sind wir in der Hauptstadt Canberra und geniessen nach all der Natur die vielen tollen Museen. Auch wenn wir den kleinen Racker Skywalker ein bisschen lieb gewonnen haben, sind wir ziemlich bereit für das Hotelzimmer, das uns in wenigen Tagen in Sydney erwartet!

Otway Tree Top Walk

Koala beim Mampfen

Kreuz des Südens

12 Apostel

Schnabeltier

Aussicht vom Mt. Buffalo
Siegfried, unser Hummer


Wilsons Promontory


Dienstag, 10. Januar 2012

Räge Räge Tröpfli...

Wie der Titel schon sagt, hat uns das Wetterglück verlassen. Nach unseren Tagen in Mildura führte unsere Reise uns ins Barossa-Valley, wo wir uns ausgiebig der Weindegustation widmeten. Wir haben in einer 5-stündigen Degustationstour ca. 25 Weine geschafft, die gegen Ende immer besser wurden ;-).
Und schon war Silvester: Auf einem Campingplatz auf der Fleurieu-Penninsula haben wir uns ein Nostalgie-Fondue aus Neuseeländischem Cheddar gekocht, das trotz pampigem Brot gar nicht soo übel war.
Am nächsten Tag nahmen wir die Fähre nach Kangoroo-Island oder KI, wie der Kenner sagt.
Auf unserem Campingplatz angekommen bewegten wir uns wegen saunahaften 40° C bis es dunkel und ein wenig kühler wurde nicht mehr. In den nächsten Tagen wurde es dann aber immer windiger und wolkiger, so dass wir die Insel und ihre Tierwelt erkunden konnten. Höhepunkt waren die Echidnas (eierlegendes Säugetier mit Stacheln und Rüssel), das Kangoroo, das zwischen unseren Füssen unter unserem Campingtisch ein Nickerchen machte und die Pelikane, die uns bei Ihrer Fütterung mit Fischinnereien bewarfen.
Nach vier Tagen KI wieder zurück auf dem Festland, ging es stetig bergab mit dem Wetter. In den Grampians (Gebirgsregion) erlaubten die Pausen zwischen den Regenschauern doch noch gelegentlich kurze Wanderungen mit ein wenig Aussicht und dramatischer Wolkenstimmung.
Jetzt sind wir in Warnambool und regelmässige Schauer halten uns in Stimmung. Als Höhepunkt tobte heute Nacht ein Sturm der unser Auto zum Wackeln brachte. Heute planen wir die 12 Apostel in Regenjacken zu besichtigen, rechnen aber bereits damit dass wir uns schöne Farbenfotos kaufen müssen...
Ach ja, beinahe hätten wir's vergesse: Wir haben in Adelaide eine brandneue Batterie eingebaut bekommen und Skywalker, unser Spaceship, läuft nun wieder wie geschmiert...

Barossa - aber wo ist denn da das Valley?

Fonduespass mit Felix

Echidna

Kängi, Wuschi und Skywalker (v. l. n. r.)

Remarkable Rocks -KI

Fütterung der Pelikane

Grampians

Dienstag, 27. Dezember 2011

Von Palmen, Scootern, Goldgräbern und Dampfschiffen

Wir sind jetzt schon beinahe eine Woche in Australien und es gefällt uns hier. Aber alles der Reihe nach und zuerst noch ein kurzer Rückblick. Auf Rarotonga, der Hauptinsel der Cook-Islands, haben wir noch einmal einen Tauchgang gewagt. Sozusagen als "mittlere Herausforderung" - solange die Kursinhalte noch präsent sind aber etwas aus dem geschützten Rahmen unseres geschätzten Tauchlehrers heraus. Die Tauchgänge waren nicht ganz so genial wie auf Aitutaki - woran wir uns wohl gewöhnen müssen -  aber wir haben sie trotzdem genossen und u.a. einen Weissspitzen-Riffhai aus der Nähe gesehen.
Um nicht nur Wasser zu sehen, haben wir  einmal noch Schusters Rappen quer über die Insel gejagt. Zuerst ging es ziemlich steil durch den Regenwald empor zu einer markanten Felsformation, "the Needle" genannt. Von dort aus genossen wir die tolle Aussicht über die ganze Insel bis ans Meer. Auf der anderen Seite ging es dann wieder steil runter durch den Regenwald und als Höhepunkt zum einzigen Wasserfall der Insel wo man in einem kleinen Becken im Bach baden konnte. Die restlichen Tage haben wir faulenzend am Strand oder auf dem Roller rumkurvend verbracht. Bezüglich Roller haben wir sogar ein Upgrade erlebt: als stolze Besitzer einer auf Aitutaki ausgestellten Cook Island Driving License (vom Chefpolizisten für 2.50 NZD handgeschrieben) durften wir auf Rarotonga (dort kostet dieselbe License 25 NZD) einen 125ccm Roller mieten! Wir konnten zwar anfangs kaum Kurven fahren aber die Strasse geht sowieso einmal um die Insel rum… ;-)
 
Am 19. Dezember um 8:15 haben wir dann von Rarotonga Abschied genommen um 4 Stunden und  20 Minuten später, am 20. Dezember um 11:35 in Auckland, unserem Zwischenstop auf dem Weg nach Australien, zu landen. Ein paar Stunden später haben wir in Melbourne unser Hotelzimmer bezogen. Am nächsten Tag haben wir uns in letzter Minute im Visitor-Center in der Innenstadt von Melbourne zur gratis "Greeter-Tour" angemeldet. Diese Tour wird von Freiwilligen, meist pensionierten Einheimischen, durchgeführt. In unserem  Fall hat uns Paul, ein waschechter Melbourner, 4 Stunden durch die Strassen der Melbourner Innenstadt geführt und uns zu jeder Ecke und zu jedem Gebäude eine Anekdote oder ein paar interessante Facts erzählt. Zum Beispiel hat er uns gezeigt wo man die beste Gratis-Aussicht über Melbourne hat: Von der Toilette im 32. Stock des Sofitel Hotels.
Am nächsten Tag haben wir dann noch den Queen Victoria Markt besucht und sind im Gratis-Touristen-Bus durch Melbourne getourt. Melbourne macht das echt gut mit den Touristen!
Am 23. Dezember haben wir dann unser Spaceship, ein zum Camper umgebauter Toyota Corolla, in Empfang genommen. Wir waren etwas enttäuscht, weil wir das wohl allerälteste Fahrzeug der ganzen Flotte bekommen haben. Einige Dinge sind ziemlich lotterig - z.B. hängt ein Lautsprecher nur noch an einem Draht und nachdem wir ein paar Stunden unseren Kühlschrank in Betrieb hatten hat die Batterie komische Geräusche gemacht und wir mussten sie ausschalten. Vom Prinzip her sind die Spaceships eigentlich super: ziemlich kompakt verglichen zu einem normalen Camper und trotzdem ist alles dring was wir brauchen - nur schade dass es momentan noch nicht so funktioniert. Aber wir haben mit unserem Reisebüro und der Vermieterfirma Kontakt aufgenommen und sind jetzt gespannt was passiert…
Jedenfalls sind wir mit unserem lottrigen Spaceship am 23. Dezember zu unserem ersten Stop nach Ballarat gefahren und haben Sovereign Hill, eine nachgebaute Goldgräberstadt in der Art eines Freilichtmuseums, besichtigt. Das war ziemlich unterhaltsam und auch lehrreich: Wusstet ihr, dass in dieser Stadt Ende des 19. Jahrhunderts in den Goldminen pro Tag 150'000 Kerzen verbraucht wurden?
Heiligabend verbrachten wir dann ebenfalls in Ballarat, und zwar im McDonalds. Nicht weil wir die Hamburger so lecker finden, sondern weil McDonalds der einzige Ort in Ballarat zu sein schien, wo Internet ohne MB-Begrenzung verfügbar war, so dass wir nach Hause skypen konnten.
Zur Zeit residieren wir in Mildura am Murray-River. Gestern haben wir eine Tour zum Mungo-National-Park gemacht. Unser Guide Graham, ein original Aboriginee, hat uns viel über die Region und die Beziehung seines Volkes zum Land erzählt. Der Park liegt in einem ausgetrockneten See an dessem Rand der Wind vor einigen zehntausend Jahren Dünen aufgeschüttet hat. Diese Dünen sind ein archäologischer Tummelplatz weil nach und nach allerhand von Wind und Wetter wieder ausgegraben wird. Unter anderem fand man hier über 40'000 Jahre alte Skelette - was die bisher angenommene menschlichen Entwicklungsgeschichte fundamental in Frage stellte.
Heute werden wir noch eine Dampfschifffahrt auf dem Murray-River unternehmen und dann morgen Richtung Barossa-Valley zum Weindegustieren weiterziehen.



Braucht das eine Bildunterschrift? ;-)

the Needle - Rarotonga

Inselleben auf Rarotonga

Strand vor unserem Hostel - Rarotonga

Sonnenuntergang vor unserem Hostel - Rarotonga

WC mit Aussicht - Sofitel Melbourne

Federal Square - Melbourne

Goldmine in Sovereign Hill - Ballarat
Walls of China - Mungo National Park