Mittwoch, 29. Februar 2012

Auf nach Hause!

Wir sind gerade am Fertigpacken und freuen uns in ein paar Stunden wieder zu Hause zu sein. Das wars von uns und bis bald in der Schweiz!

Montag, 20. Februar 2012

Bambus-Züge und Spinnen

Diesmal melden wir uns aus Sihanoukville, dem Strandferien-Ort Kambodschas.
Von Siem Reap reisten wir per Bus nach Battambang, wo wir im nigelnagelneu eröffneten "Battambang Resort" logierten. Auch hier hatten wir einen Tipp von Tamara erhalten: das Resort gehört Tamaras gutem Freund Jan, einem Holländer, und dessen Frau Phari, Kambodschanerin und Chai's Schwester. Obwohl noch nicht alle Gärtner-Arbeiten vollständig erledigt waren, staunten wir nicht schlecht über die schöne Anlage, den grossen, angenehmen Pool und unser riesiges, modern eingerichtetes Zimmer! Wir gingen es während der vier Tage in Battambang auch dementsprechend locker an und verbrachten viel Zeit im und am Pool, um uns vom vielen Reisen zu erholen und unsere ein bisschen kranken Bäuche zu schonen. Natürlich liessen wir uns aber nichts desto trotz Battambangs Hauptattraktion nicht entgehen, den berühmten Bamboo Train. Auf einem nicht mehr benutzen Bahngleis fahren kleine Holzplattformen, angetrieben von einem Benzinmotor, und transportieren heute v.a. Touristen, früher aber alles von Personen auf dem Arbeitsweg bis zu Kühen. Wenn ein anderer Bamboo Train entgegen kommt, hebt der Fahrer seine Ladung, den Motor, die Holzplattform und die Räder einfach von der Schiene, um sie nach dem passierenden Zug wieder auf den Schienen zu platzieren! Wir besichtigten auch noch ein paar andere lokale Sehenswürdigkeiten - z.B. eine Höhle, aus der bei Dämmerung in einem langezogenen Schwarm über eine Million Fledermäuse fliegen, sowie ein paar weitere Tempel.
Nach vier gemütlichen Tagen ging es weiter nach Phnom Penh. Beinahe wären wir dabei wieder in Siem Reap gelandet, weil wir kurz vor Abfahrt im falschen Bus sassen...  Chai's Bruder, der im Battambang Resort arbeitet und unsere  Bustickets gekauft hatte, rettete uns dann aber gerade noch rechtzeitig! :)
In Phnom Penh wohnten wir in einem kleinen Guesthouse mitten im Zentrum. Wir genossen es sehr, unsere Entdeckungstouren durch die Stadt für einmal zu Fuss machen zu können, und nicht immer auf Tuktuks angewiesen zu sein (auch wenn das Überqueren der Strassen manchmal ziemlich viel Mut erforderte). Wir besichtigten den Royal Palace und die Silver Padoga (Tempel, dessen Boden mit Silberplatten ausgelegt ist), das Nationalmuseum, verschiedene Märkte, ein Kino mit kambodschanischem Film (zum Glück mit englischen Untertiteln) und dann auch die traurigen, von der Khmer Rouge-Zeit als Denkmäler übriggebliebenen Orte Toul Sleng und Choeung Ek. Toul Sleng, ein Folter/Genocide Museum, wo in einem ehemaligen Folter-Gefängnis der Khmer Rouge die unsäglichen Geschehnisse an diesem Ort aufgezeigt werden, und Choeung Ek, die sogenannten Killing Fields, wo die Khmer Rouge über 17'000 Menschen exekutiert und in Massengräbern begraben hatten. Obwohl die meisten Gräber exhumiert wurden, sieht man auf dem Gelände noch immer Zähne, Knochen und Kleider der Opfer verstreut,  die v.a. in der Regenzeit aus dem Boden zur Oberfläche aufsteigen. Der Besuch dieser Orte lässt einen nur erahnen, was die Khmer Rouge Zeit für die Menschen dieses Landes bedeutet hat...
An einem Abend haben wir uns noch mit Freunden (ursprünglich von Felix's Eltern), die zufälligerweise auch gerade in Phnom Penh waren, zum Abendessen getroffen. In einem Restaurant, das als Nonprofit-Organisation ehemaligen  Strassenkinder im Gastgewerbe Ausbildungsstellen bietet, haben wir zusammen kambodschanische Köstlichkeiten vertilgt - unter anderem auf Felix's ausdrücklichen Wunsch frittierte Taranteln...
Nach 6 Tagen Phnom Penh sind wir dann heute wieder per Bus nach Sihanoukville gereist. Der Bus musste ein paar Mal pro Stunde anhalten, um Wasser in die überkochende Batterie nachzufüllen. Aber wir sind trotzdem gut in Sihanoukville angekommen! Hier werden wir noch ein paar Tage das Meer geniessen, um dann nach Bangkok zurück zu reisen. In nicht mehr ganz 10 Tagen fliegen wir dann zurück nach Hause zum feinen Brot und richtigen Käse.
Falls dies unser letzter Blog dieser Reise war, bedanken wir uns für die Aufmerksamkeit und freuen uns, euch alle wieder zu sehen! Bis bald.

Fledermäuse - Viele!

Bambus-Zug - Nahverkehrsmittel

Bambus-Zug - Gegenverkehr

Lecker! - Fritierte Taranteln

Crunchy!

Königspalast - Phnom Penh

Skyline von Phnom Penh

Stupa in Choeung Ek

Donnerstag, 9. Februar 2012

Hellouuu Leidiiii, hellouuu Siiir, want Tuktuk?

Kambodscha ist prima! Aber zuerst nochmals zurück nach Australien...
Unseren letzten Nachmittag verbrachten wir mit Busfahren zum berühmten Bondi Beach und zurück. Obwohl uns der Strand nicht besonders beeindruckt hat (die Leute dort sind zwar ziemlich hip, aber es hat zu viele davon und die umliegenden Gebäude sind nicht gerade architektonische Meisterwerke...), war es ein netter Ausflug und wir können jetzt mitreden! :)
Am nächsten Tag folgte ein angenehmer 10.5-stündiger Flug von Sydney nach Bangkok in einer halbleeren Boeing-747. Wir können Thai Airway nur empfehlen!
In Bangkok angekommen hüpften wir in ein Taxi, das uns zielsicher (aber wie ein Henker) durch das Verkehrsgewimmel zu unserem Hostel fuhr. Dieses war ein Glückstreffer mit einer Besitzerin, die rund um die Uhr an der Rezeption stand - keine Ahnung wie sie das macht - und uns bei der Organisation unserer Reise nach Kambodscha sowie allen anderen Anliegen eine grosse Hilfe war. Natürlich stürzten wir uns auch noch ein bisschen ins Getümmel von Bangkok und wir fanden es so prima, dass wir die letzten 3 Tage vor unserem Rückflug noch dort verbringen werden.
Früh am nächsten Morgen ging es dann los Richtung Siem Reap in Kambodscha. Weil unsere Recherchen ergeben hatten, dass man bei "Pauschalreisen" von Bangkok nach Siem Reap unausweichlich abgezockt wird, wollten wir die einzelnen Reiseetappen selbst organisieren. Mit dem Taxi düsten wir zum Busbahnhof und von dort im bis auf 13°C runterklimatisierten Bus nach Aranyaprathet an der thailändisch-kambodschanischen Grenze. Dort ging der "hassle" richtig los: vom Busbahnhof nahmen wir ein TukTuk zur Grenze - dachten wir jedenfalls. Der Fahrer setzte uns zwar vor einem Gebäude ab, auf dem gross "Cambodia Visa" stand und wo wir sofort empfangen und angewiesen wurden, ein "Visa-Formular" auszufüllen... zum Glück wussten wir aber um die hohe Abzock-Wahrscheinlichkeit und nach genauerem Hinsehen fanden fanden wir den Weg zur richtigen Grenze. Beim "Cambodia Visa" Büro handelte es sich lediglich um ein inoffizielles Büro, das die Tuktuk-Fahrer für jeden angelieferten Tourist bezahlt und den Touristen Geld abnimmt für ein Formular, das überhaupt nicht benötigt wird... Nach etwa einer Stunde anstehen konnten wir dann aus Thailand ausreisen und an der kambodschanischen Grenze für das richtige und kostenlose Formular anstehen. Die Kosten für das Visum waren gross mit 20$ angeschrieben, doch bezahlen mussten wir 20US$ plus 100Baht - man gönnt sich ja sonst nichts als Grenzbeamter! Mit ausgestelltem Visum im Pass durften wir gleich nochmals ein halbes Stündchen anstehen, diesmal für die Passkontrolle. Und dann hatten wir es endlich geschafft und waren in Poipet in Kambodscha! Sofort stürzte sich ein netter Herr auf uns und scheuchte uns in einen "free shuttlebus", über den wir davor gelesen hatten, dass er einen zu einem nahegelegenen Busbahnhof bringt, von wo man sich selbst ein Taxi nach Siem Reap suchen könne. Allerdings brachte uns dieser Shuttlebus in ein Busdepot so weit ausserhalb der Stadt, dass an ein unabhängiges, nicht zur "free shuttlebus mafia" gehörendes Taxi nicht zu denken war. Glücklicherweise kam ein netter Holländer auf uns zu, der mit seiner kambodschanischen Frau in Siem Reap lebt, und mit uns ein Taxi teilen wollte. Seine Frau konnte in kambodschanisch auch einen angemessenen Taxi-Preis verhandeln. Nach 3 Stunden Taxifahrt waren wir dann endlich in unserem Hotel  in Siem Reap.
Am nächsten Morgen wurden wir um punkt 8 Uhr von Sin, einem Tempel-Führer, und Sey, Tuktuk-Fahrer, abgeholt, um unseren ersten Tag in den Tempeln von Angkor zu verbringen. Arrangiert hatte dies Chai, waschechter Kambodschaner und guter Freund von Felix's Kollegin Tamara. Die Tempel waren extrem eindrücklich, wenn auch teilweise sehr gut mit Touristen angefüllt.. in der darauf folgenden Woche verbrachten wir noch zwei weitere Tage in anderen Tempeln, immer mit Sey als kompetenten Fahrer. Da Chai auch als Guide arbeitet, konnten wir mit ihm eine Tour zu einem Dorf auf bis zu 8m hohen Stelzen machen, das in der "rainy season" im Wasser steht, aber im Moment in der Höhe über dem Tonle Sap See thront. Dort paddelten wir auch durch den Mangroven-Wald und assen gegrillten Fisch und Shrimpsuppe frisch aus dem See zu Mittag. Des Weiteren führte Chai uns auf eine Velo-Tour aufs Land durch viele Dörfer um Siem Reap. Wir durften in einem der Dörfer eine Familie besuchen und uns von der Dame des Hauses schröpfen lassen! Eine spannende Erfahrung und sehr aufwühlend, unter welchen Bedingungen viele Familien hier leben... zum Abschluss der Velotour verbrachten wir ein paar Stunden am West Baray-See, einem künstlichen See, an dem der Lieblings-Badeort der Einheimischen liegt. Neben den Touren machten wir auch immer wieder Abstecher ins Stadtzentrum von Siem Reap, wo wir ununterbrochen von Tuktuk-Fahrern und Textil-Verkäufern bestürmt wurden und leckeres kambodschanisches Essen ausprobieren konnten.
Ursina's Fuss hat das Gekraksel in den Tempeln und die Velotour überigens bestens verkraftet und er fühlt sich schon fast wieder an wie neu.
Morgen fahren wir dann weiter nach Battambang!

Ta Prohm - der aus dem Film

Apsaras

Bayon Tempel

Angkor Wat

frisch gefangen

Dorf auf Stelzen