Montag, 20. Februar 2012

Bambus-Züge und Spinnen

Diesmal melden wir uns aus Sihanoukville, dem Strandferien-Ort Kambodschas.
Von Siem Reap reisten wir per Bus nach Battambang, wo wir im nigelnagelneu eröffneten "Battambang Resort" logierten. Auch hier hatten wir einen Tipp von Tamara erhalten: das Resort gehört Tamaras gutem Freund Jan, einem Holländer, und dessen Frau Phari, Kambodschanerin und Chai's Schwester. Obwohl noch nicht alle Gärtner-Arbeiten vollständig erledigt waren, staunten wir nicht schlecht über die schöne Anlage, den grossen, angenehmen Pool und unser riesiges, modern eingerichtetes Zimmer! Wir gingen es während der vier Tage in Battambang auch dementsprechend locker an und verbrachten viel Zeit im und am Pool, um uns vom vielen Reisen zu erholen und unsere ein bisschen kranken Bäuche zu schonen. Natürlich liessen wir uns aber nichts desto trotz Battambangs Hauptattraktion nicht entgehen, den berühmten Bamboo Train. Auf einem nicht mehr benutzen Bahngleis fahren kleine Holzplattformen, angetrieben von einem Benzinmotor, und transportieren heute v.a. Touristen, früher aber alles von Personen auf dem Arbeitsweg bis zu Kühen. Wenn ein anderer Bamboo Train entgegen kommt, hebt der Fahrer seine Ladung, den Motor, die Holzplattform und die Räder einfach von der Schiene, um sie nach dem passierenden Zug wieder auf den Schienen zu platzieren! Wir besichtigten auch noch ein paar andere lokale Sehenswürdigkeiten - z.B. eine Höhle, aus der bei Dämmerung in einem langezogenen Schwarm über eine Million Fledermäuse fliegen, sowie ein paar weitere Tempel.
Nach vier gemütlichen Tagen ging es weiter nach Phnom Penh. Beinahe wären wir dabei wieder in Siem Reap gelandet, weil wir kurz vor Abfahrt im falschen Bus sassen...  Chai's Bruder, der im Battambang Resort arbeitet und unsere  Bustickets gekauft hatte, rettete uns dann aber gerade noch rechtzeitig! :)
In Phnom Penh wohnten wir in einem kleinen Guesthouse mitten im Zentrum. Wir genossen es sehr, unsere Entdeckungstouren durch die Stadt für einmal zu Fuss machen zu können, und nicht immer auf Tuktuks angewiesen zu sein (auch wenn das Überqueren der Strassen manchmal ziemlich viel Mut erforderte). Wir besichtigten den Royal Palace und die Silver Padoga (Tempel, dessen Boden mit Silberplatten ausgelegt ist), das Nationalmuseum, verschiedene Märkte, ein Kino mit kambodschanischem Film (zum Glück mit englischen Untertiteln) und dann auch die traurigen, von der Khmer Rouge-Zeit als Denkmäler übriggebliebenen Orte Toul Sleng und Choeung Ek. Toul Sleng, ein Folter/Genocide Museum, wo in einem ehemaligen Folter-Gefängnis der Khmer Rouge die unsäglichen Geschehnisse an diesem Ort aufgezeigt werden, und Choeung Ek, die sogenannten Killing Fields, wo die Khmer Rouge über 17'000 Menschen exekutiert und in Massengräbern begraben hatten. Obwohl die meisten Gräber exhumiert wurden, sieht man auf dem Gelände noch immer Zähne, Knochen und Kleider der Opfer verstreut,  die v.a. in der Regenzeit aus dem Boden zur Oberfläche aufsteigen. Der Besuch dieser Orte lässt einen nur erahnen, was die Khmer Rouge Zeit für die Menschen dieses Landes bedeutet hat...
An einem Abend haben wir uns noch mit Freunden (ursprünglich von Felix's Eltern), die zufälligerweise auch gerade in Phnom Penh waren, zum Abendessen getroffen. In einem Restaurant, das als Nonprofit-Organisation ehemaligen  Strassenkinder im Gastgewerbe Ausbildungsstellen bietet, haben wir zusammen kambodschanische Köstlichkeiten vertilgt - unter anderem auf Felix's ausdrücklichen Wunsch frittierte Taranteln...
Nach 6 Tagen Phnom Penh sind wir dann heute wieder per Bus nach Sihanoukville gereist. Der Bus musste ein paar Mal pro Stunde anhalten, um Wasser in die überkochende Batterie nachzufüllen. Aber wir sind trotzdem gut in Sihanoukville angekommen! Hier werden wir noch ein paar Tage das Meer geniessen, um dann nach Bangkok zurück zu reisen. In nicht mehr ganz 10 Tagen fliegen wir dann zurück nach Hause zum feinen Brot und richtigen Käse.
Falls dies unser letzter Blog dieser Reise war, bedanken wir uns für die Aufmerksamkeit und freuen uns, euch alle wieder zu sehen! Bis bald.

Fledermäuse - Viele!

Bambus-Zug - Nahverkehrsmittel

Bambus-Zug - Gegenverkehr

Lecker! - Fritierte Taranteln

Crunchy!

Königspalast - Phnom Penh

Skyline von Phnom Penh

Stupa in Choeung Ek

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