Dienstag, 27. Dezember 2011

Von Palmen, Scootern, Goldgräbern und Dampfschiffen

Wir sind jetzt schon beinahe eine Woche in Australien und es gefällt uns hier. Aber alles der Reihe nach und zuerst noch ein kurzer Rückblick. Auf Rarotonga, der Hauptinsel der Cook-Islands, haben wir noch einmal einen Tauchgang gewagt. Sozusagen als "mittlere Herausforderung" - solange die Kursinhalte noch präsent sind aber etwas aus dem geschützten Rahmen unseres geschätzten Tauchlehrers heraus. Die Tauchgänge waren nicht ganz so genial wie auf Aitutaki - woran wir uns wohl gewöhnen müssen -  aber wir haben sie trotzdem genossen und u.a. einen Weissspitzen-Riffhai aus der Nähe gesehen.
Um nicht nur Wasser zu sehen, haben wir  einmal noch Schusters Rappen quer über die Insel gejagt. Zuerst ging es ziemlich steil durch den Regenwald empor zu einer markanten Felsformation, "the Needle" genannt. Von dort aus genossen wir die tolle Aussicht über die ganze Insel bis ans Meer. Auf der anderen Seite ging es dann wieder steil runter durch den Regenwald und als Höhepunkt zum einzigen Wasserfall der Insel wo man in einem kleinen Becken im Bach baden konnte. Die restlichen Tage haben wir faulenzend am Strand oder auf dem Roller rumkurvend verbracht. Bezüglich Roller haben wir sogar ein Upgrade erlebt: als stolze Besitzer einer auf Aitutaki ausgestellten Cook Island Driving License (vom Chefpolizisten für 2.50 NZD handgeschrieben) durften wir auf Rarotonga (dort kostet dieselbe License 25 NZD) einen 125ccm Roller mieten! Wir konnten zwar anfangs kaum Kurven fahren aber die Strasse geht sowieso einmal um die Insel rum… ;-)
 
Am 19. Dezember um 8:15 haben wir dann von Rarotonga Abschied genommen um 4 Stunden und  20 Minuten später, am 20. Dezember um 11:35 in Auckland, unserem Zwischenstop auf dem Weg nach Australien, zu landen. Ein paar Stunden später haben wir in Melbourne unser Hotelzimmer bezogen. Am nächsten Tag haben wir uns in letzter Minute im Visitor-Center in der Innenstadt von Melbourne zur gratis "Greeter-Tour" angemeldet. Diese Tour wird von Freiwilligen, meist pensionierten Einheimischen, durchgeführt. In unserem  Fall hat uns Paul, ein waschechter Melbourner, 4 Stunden durch die Strassen der Melbourner Innenstadt geführt und uns zu jeder Ecke und zu jedem Gebäude eine Anekdote oder ein paar interessante Facts erzählt. Zum Beispiel hat er uns gezeigt wo man die beste Gratis-Aussicht über Melbourne hat: Von der Toilette im 32. Stock des Sofitel Hotels.
Am nächsten Tag haben wir dann noch den Queen Victoria Markt besucht und sind im Gratis-Touristen-Bus durch Melbourne getourt. Melbourne macht das echt gut mit den Touristen!
Am 23. Dezember haben wir dann unser Spaceship, ein zum Camper umgebauter Toyota Corolla, in Empfang genommen. Wir waren etwas enttäuscht, weil wir das wohl allerälteste Fahrzeug der ganzen Flotte bekommen haben. Einige Dinge sind ziemlich lotterig - z.B. hängt ein Lautsprecher nur noch an einem Draht und nachdem wir ein paar Stunden unseren Kühlschrank in Betrieb hatten hat die Batterie komische Geräusche gemacht und wir mussten sie ausschalten. Vom Prinzip her sind die Spaceships eigentlich super: ziemlich kompakt verglichen zu einem normalen Camper und trotzdem ist alles dring was wir brauchen - nur schade dass es momentan noch nicht so funktioniert. Aber wir haben mit unserem Reisebüro und der Vermieterfirma Kontakt aufgenommen und sind jetzt gespannt was passiert…
Jedenfalls sind wir mit unserem lottrigen Spaceship am 23. Dezember zu unserem ersten Stop nach Ballarat gefahren und haben Sovereign Hill, eine nachgebaute Goldgräberstadt in der Art eines Freilichtmuseums, besichtigt. Das war ziemlich unterhaltsam und auch lehrreich: Wusstet ihr, dass in dieser Stadt Ende des 19. Jahrhunderts in den Goldminen pro Tag 150'000 Kerzen verbraucht wurden?
Heiligabend verbrachten wir dann ebenfalls in Ballarat, und zwar im McDonalds. Nicht weil wir die Hamburger so lecker finden, sondern weil McDonalds der einzige Ort in Ballarat zu sein schien, wo Internet ohne MB-Begrenzung verfügbar war, so dass wir nach Hause skypen konnten.
Zur Zeit residieren wir in Mildura am Murray-River. Gestern haben wir eine Tour zum Mungo-National-Park gemacht. Unser Guide Graham, ein original Aboriginee, hat uns viel über die Region und die Beziehung seines Volkes zum Land erzählt. Der Park liegt in einem ausgetrockneten See an dessem Rand der Wind vor einigen zehntausend Jahren Dünen aufgeschüttet hat. Diese Dünen sind ein archäologischer Tummelplatz weil nach und nach allerhand von Wind und Wetter wieder ausgegraben wird. Unter anderem fand man hier über 40'000 Jahre alte Skelette - was die bisher angenommene menschlichen Entwicklungsgeschichte fundamental in Frage stellte.
Heute werden wir noch eine Dampfschifffahrt auf dem Murray-River unternehmen und dann morgen Richtung Barossa-Valley zum Weindegustieren weiterziehen.



Braucht das eine Bildunterschrift? ;-)

the Needle - Rarotonga

Inselleben auf Rarotonga

Strand vor unserem Hostel - Rarotonga

Sonnenuntergang vor unserem Hostel - Rarotonga

WC mit Aussicht - Sofitel Melbourne

Federal Square - Melbourne

Goldmine in Sovereign Hill - Ballarat
Walls of China - Mungo National Park

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